Felix Cherniavsky - Clippings 1900s 1

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Felix Cherniavsky - Clippings 1900s 1

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Bolema Prague Das leichte hochgeſchürzte Gewand , das ſo ſehr an die ſchwebenden Bachantinnen der poils pejaniſchen Wandbilder erinnert , die bloßen Füße , die lautlos über den Teppich gleiten und ſprins gen , das feriös erklingende Klavier als Begleis tung iſt man jekt gewohnt . Itinjomehr kann man dem Tanze ſelbit olle Aufmerljainkeit widmen . Und dieſer Tanz nun iſt neu , ganz anders , als man das bisher geſehen hat . Da wiegen ſich in ſanften Wellen fchlante Arme mit Händen , die Toftbareu Blunten an biegſamen Stengeln gleis den ; Finger beweglich wie flatternde Bänder feufzen oder frohloden . Die leichte Straft der bes geiſterten Mänade iſt in dem Sprung der herben Seine , wenn fie gleichjam jauchzend den Boden wie ohne Sowere verlaſjen . Nichts ſcheint vors bereitet , Fruchtflügelnder Berechnung ; alles Eingebung des Augenblids , Reflex der Töne . Ein nicht immer ſympathiſches , aber ausdrudsvolles Antlit unterſtüßt die Sprache der Glieder . Dens noch keine Pantomime was wir ſehen , ſondern Lanz , Verſe der Gebärden ſozuſagen , nicht Abs handlungen darüber . Freilich verſtehen auch fie zu ergreifen . Aindlió - heitere Freude und ſchmerz . liche Erauer , glühende Sinnenluft und das Ers foreden der Seele vor dem Geheimnis des Codes weiß dieſer überjolante , wenig derführeriſche Körper ſuggeſtiv darzuſtellen . In ſeiner ganzen Maot aber zeigt er fich to ber unheimlich prächtigen Salomeſzene . Es iſt , als würe eine wilde zuckende Sinnlichkeit in ben ſchmächtigen Leib gefahren , daß er zu blühen und zu ſchwellen anfängt und ſeine Haut zu glfihen ſcheint . In dem ichimmernden Luft panzer aus gleißenden Edelſteinen und Perlen , den M o real auf einem feiner berühmtefien Bilder der Königstochter von Judäa anzog , feheit wir die Sänzerin . Wohlliſtig entblößt bietet ſich ihr Körper berechnet und träge den Blicken des Herobes , ſo neller und ſchneller wird der aufreizende Mhythmus ihrer Bewegungen , ſie weiß iin was fic bittet , und plöblich und graurig wird ihr nun das Hanpt des Propheten aus der Ziſterne gereicht . Natürlich iſt es die wildeſche Salous , die ſie tanzt , die Demivierge mit den perverſen Juſtinkten , die jegt der Anblic des bleichen Haupies in brinjtige Extaſe feßt . Mild umkreiſt ſie in zucken : dem Rajen den Kopf , ihre Augen und die im Liebeskrampf trallenden finger phantafieren von unerhörten Lüften , die Sohain ſcheint aus ihrem

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