Felix Cherniavsky - Clippings 1900s 1

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Felix Cherniavsky - Clippings 1900s 1

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Leipziger Illustrierte Zeitung Bd . 126 , 1906 , Nr . 3.270 , 1. März 1906 , S. 222.f. ( . Maud Gwendolen Allan , cirre neue Sunſttänzerin . er Trang zur fumitmäßigen Außerung abſtrakten , bei den Naturvölfern ebenſo wie ſchon bei dem Sprößling des ziviltjierten Elternpaars , dem Kinde , das inſtinktiv den Körper und die ( Sliederchen nach den Rhythmen der ihm ins Chr fallenden Mujit bewegt . Tanz ohne Muſit , jei jie auch noch ſo roh imd urwüchſig jum Tönen ( Gwendolen an . Es kann daher nicht wundernehmen , das Mis Alllan , als ſie im November 1903 in Saale des Muſikvereins in Wien debü tierte , in ihren mitaliſh - plaſti : ſchen Stimmungsbildern “ , wie ſie ihre Darbietungen bezeichnet , grund : ſätzlich eine gewijje Ähnlichkeit mit ihrer vorgenannten Sollegin hat . Man müßte zudem die Technik beider Künſtlerinnen ſehr genan ſtudiert haben , um den lInter : ſchied in ihren Darſtellungsweijen im einzelnen joitujtellen . Miß Allan hat übrigens den Vorzi1g einer frühzeitigen Ausbildung in der Muſik . Bereits in jungen Jahren trat ſie in ihrer Heimat als begabte und geſchmadvolle Klavierſpielerin öffentlich auf , vertiefte ſich aber dann ſehr bald in amerikaniſchen und europäiſchen Großitäten in die plaſtiſchen Kunſtſchätze der Galerien und Mujen , um an den ( Gebilden der Antike den aus den Empidungen der Seele fließenden Rhythmus des bewegten Körpers zu ſtudieren . Seit 1903 hat ſie ihre Suit auf del curo päiſchen Feſtland öffentlich gezeigt , zuerit in icl , dann in Brüſſel , Elberfeld , Hamburg und Berlin . ( Gröbere Banjen gebracht oder auch nur im geiſtigen Chr gehört , iſt undenkbar . Iſt doch im letzten Sinne der Rhythmus die Mujit jelbſt , wenn wir dem tiefgrün : digen Gedankengang des Pythago ras folgen wollen , der in dem ewigen rhythmiſchen Streifen der Weltgejtirne den Urton , „ die Harmonie der Sphären “ , zu erlauſchen vermeinte . Je mehr die Ziviliſation den Menſchen unter die Gejeke des Schußes und der Ordnung beigte , deſto mehr ſind auch die Bewe gungen des Tanzes in engen , feſt begrenzten , obīdhon an jich mannig faltigen Formen erſtarrt , ſo daß wir gewöhnt ſind , unter dem Begriff des Tanzes weniger eine Kunſtübung als vielmehr ſubjektiv ein gejelliges Vergnügen zu verſtehen . Unſere dem freieren Kunſtſchaffen ungemein 311 = gängliche moderne Zeit hat nun auch dem Kunſttanz einen günſtigeren Boden geſchaffen . Es iſt bezeich nend , daß die erſt im Testen Jahr zehnt auf dieſem Gebiet gegebenen Anregungen jenſeit des Weltmeers , in Kalifornien , ihre Heimat haben . Es gibt dort drüben Schulen , deren Aufgabe es iſt , ſchon die Kinder in normaler und graziöjer Kalliſthenie zu unterrichten . Einer dieſer An ſtalten , der Delſarte - Schule , ent : wuchs die bekannte Tänzerin Ija dora Duncan , die zuerſt vor den Streiſen der großen Öffentlichkeit die Rhythmen der bereits Gemeingut gewordenen Tonſchöpfungen unjerer klaſſiſchen und romantiſchen Meiſter durch äſthetiſch geregelte Bewegun : gen des Körpers und Gebärden pla : itiſch zu verjinnlichen ſtrebte . Plus derſelben Schule ſtammt auch Maud Dazwiſchen nutzte ſie aus durch intimes , verinnerlichendes Studium ihrer Kunſt . In Berlin gab ſie im vorigen Jahre zwei von der geſamten Preiſe ſehr ſympathiſch be iprochene Abende im Saal des Künſtlerhauſes . Als wir ſie damals zum erſtenmal ſahen , waren wir überraſcht von der graziöſen Erſcheinung der Künſtlerin , deren ſchlanke , in ver dicdenfarbige Schleier gehüllte Geſtalt in wundervollen freien Rhythmen auf dem Podium die Sinne gefangennahm . Das muſikaliſche Programm , auf dem Konzertflügel trefilich begleitet , umfaßte Bac ) , Beethoven , Mendelsohn , fr . Schubert , J. Chopin . Die plaſtiſchen Bilder nach Schuberts „ Ive Maria “ und Chopins „ , Trauermarſch “ aus der be kannten B - Molljonate waren von ergreifende önheit Dem Berliner Publikum gedenkt Miñ AL ich im Laufe des Monats März nach Abſolvierung eines Gaſt ſpiels in Hamburg im Theaterſaal der Königlichen Hoch ſchule für Muſik wieder zu zeigen . Doch gab die Künſt lerin bereits in voriger Woche Gelegenheit , ihre muſikaliſch plaſtiſchen Stimmungsbilder und Tanzidyllen an einem von mehr als ſechshundert Perſonen beſuchten Geſellſchafts abend des Berliner Schriftſtellerverbands zu bewundern . Ein wahrhaft erhebender , dankbar begrüßter Ausblick aus dem Grau des haſtigen Alltags in das ſonnige Reich des Schönen ! Nur unvollkommen können Worte es ſagen , was die Künſtlerin in ihrem Gebärden- und Mienenſpiel alis zuſprechen vernochte . A. Pfannenſtiel O

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